Gerhard Johann David Scharnhorst wird am 12.11.1755 im Gutshaus Bordenau geboren.
Seine Vorfahren waren Kleinbauern, sein Vater Ernst-Wilhelm war der erste Soldat in der Familie (Feldwebel in Hannover). Dieser heiratetedie Tochter des Rittergutsbesitzers, Wilhelmine Tegtmeyer. Nach dem Tod des Schwiegervaters erbte er das Rittergut Bordenau.
Gerhard wird Offiziersanwärter auf der Militärakademie des Grafen Wilhelm zu Schaumburg-Lippe auf derkünstlichen Insel „Wilhelmstein", die der Graf 1761-1767 im Steinhuder Meer baute.
Nach dem Tod des Grafen im Jahre 1777 tritt Scharnhorst in die Hannoversche Armee in Northeim, nahe der Universität Göttingen ein. Hier veröffentlicht er sein erstes Buch - über den Grafen Wilhelm.
1782 wird Scharnhorst Lehroffizier an der Artillerieschule in Hannover. Er erbt das Rittergut Bordenau. Viele Bücher und Militärjournale werden von ihm in dieser Zeit veröffentlicht.
1785 heiratet Scharnhorst Clara Schmalz aus Hannover in der Bordenauer Kirche. Das Ehepaar hat 5 Kinder und lebt bis 1801 in Bordenau.
1793 Teilnahme am 1. Koalitionskrieg gegen Frankreich. Nach dem erfolgreichen Ausbruch aus der Festung Menin wird Scharnhorst in den Generalquartiermeisterstab des Grafen von Wallmoden-Gimborn versetzt.
1798 Scharnhorst stockt das Obergeschoss auf das Gutshaus auf und errichtet eine Sonnenuhr im Garten. Viele Bücher seiner Bibliothek, ein Fernrohr, ein Kompass und ein Kinderstuhl erinnern an diese Zeit.
1801 tritt Scharnhorst in die preußische Armee ein. König Friedrich Wilhelm III adelt ihn. Er wird Direktor von Militärakademien und -gesellschaften. Seine Frau stirbt in dieser Zeit in Berlin. Sie wird in Bordenau beigesetzt.
1806 (14.10.) In der Schlacht von Jena und Auerstedt fungierte Scharnhorst als Generalquartiermeister der preuß. Hauptarmee unter dem Herzog von Braunschweig und schließt sich beim Rückzug dem General von Blücher an.
1807 (08.02.) In der Schlacht bei Preußisch Eylau wird er mit dem Orden „Pour Le Merite" ausgezeichnet.
Nach dem Frieden von Tilsit werden in Preußen zivile und militärische Reformen durchgeführt:
Scharnhorst wird Generalmajor und Vorsitzender der Militär-Reorganisationskommission. Er organisiert die preußische Militärreform nach dem Prinzip „ Alle Bewohner des Staates sind geborene Verteidiger desselben":
Im Rahmen der Staatsreformen des Freiherrn vom Stein/Grafen von Hardenberg wird Scharnhorst Direktor des preußischen Kriegsministeriums.
Er organisiert den Generalstab neu und wird als Generalleutnant erster Generalstabschef der preußischen Armee.
In der Schlacht bei Groß-Görschen am 02. Mai 1813, einer der ersten Schlachten des Befreiungskrieges gegen Napoleon, wird Scharnhorst am Bein verwundet, hat aber keine Zeit für die Genesung.
Auf dem Weg nach Wien, um Österreich an das Preußisch-Russische Bündnis anzuschließen, stirbt er am 28. Juni 1813 in Prag.
1822 stiftet der preußische König ein Scharnhorst Denkmal vor der Neuen Wache von K.-F. Schinkel in Berlin, Unter den Linden.
1826 Überführung des Sarges nach Berlin, Beisetzung auf dem Invalidenfriedhof.
Seine Freunde W. v. Humboldt, Gneisenau, Clausewitz u.a. errichten 1834 ein Schinkel- Grabmal auf dem Invalidenfriedhof.
1905 Errichtung des Scharnhorst-Denkmals in Bordenau;
1913 in Groß-Görschen.
1955 Gründung der Bundeswehr an Scharnhorsts 200. Geburtstag.
1995-2005 Feierliche Gelöbnisse der Bundesverteidigungsminister Rühe, Scharping und Dr. Struck an Scharnhorsts Geburtstagenin Bordenau.
Als Gerhard von Scharnhorst Eigentümer des Rittergutes Bordenau war (1782-1813), bewirtschaftete sein Bruder Friedrich als Pächter den Gutshof. Dessen Tochter kaufte das Bordenauer Gut von den Erben. Seitdem wurde das Gut in dieser Familie von Generation zu Generation vererbt.
Die heutigen Nachfahren des Generals ist die Familie Fischer-Kumbruch. Sie sind ebenfalls Mitglieder des Scharnhorst Komitee Bordneau e.V..
Quelle: Klaus Jürgen Kortmann, Gerhard von Scharnhorst aus Bordenau, hannsens verlag bordenau, Neustadt a. Rbge., 2017
WDR Beitrag: 28. Juni 1813 - Der General und Reformer Gerhard von Scharnhorst stirbt in Prag
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